Epoche 3 1990-2004 Neue Fundamente und neue Horizonte: Der Aufbau einer Unternehmensgruppe

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Die Wende und die Anfänge der GROTH-Gruppe

"Nach 40 Jahren der Trennung konnte eine unnatürliche Grenze überwunden und unser Land wieder eins werden. Dieses Ereignis hat viele von uns tief bewegt. Als Baumenschen sind wir aufgefordert, in den neuen Bundesländen buchstäblich den Schutt jahrzehntelanger Misswirtschaft abzutragen. Eine gewaltige Aufgabe, die wir gemeinsam mit unseren Kollegen aus den neuen Bundesländern anpacken müssen."

 

- Karl Groth

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Die Wende, die Bauwirtschaft und die GROTH-GRUPPE

Mit der Wende eröffnen sich in den neuen Bundesländern zahlreiche neue Perspektiven – auch für Bauunternehmen: Straßen und Städte wollen ausgebaut und saniert werden, die Nachfrage ist enorm. Kurz nach der Wiedervereinigung bricht so ein „goldenes Zeitalter“ des Bauens an. Karl Groth erkennt das Potenzial und ergreift die Chance. Die Bauunternehmung, die nach dem Zweiten Weltkrieg so mühevoll wieder aufgebaut wurde, ist inzwischen wieder in der Branche fest etabliert und sehr gut positioniert, um sich am Aufbau im Osten zu beteiligen und hier Pionierarbeit zu leisten.

Die Wende und die Anfänge der GROTH-Gruppe

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Bescheidener Start: Die neue Betriebsstätte in Rostock befindet sich auf dem Gelände einer ehemaligen Hühnerfarm.

Während viele Unternehmen im Osten auf die Übernahme bestehender Baubetriebe setzen, baut GROTH noch im Wendejahr 1990 eine eigene Bauunternehmung in Rostock auf. Die neue Unternehmung ist „typisch GROTH“ – mit Dr. Heinz Dressel aus den alten und insbesondere Dr. Carl Thümecke, einem gestandenen Baukombinatsdirektor aus Rostock, werden einmal mehr passende Geschäftsführer und Mitgesellschafter gefunden. „Karl Groth hatte immer ein Händchen dafür,“ so erinnert sich auch der heutige Geschäftsführer Hans-Jochen Becker, „Leute zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle einzusetzen.“

Zudem gibt es von Anfang an einen regen Wissensaustausch zwischen den verschiedenen Unternehmen der GROTH-GRUPPE: Das Unternehmen schickt nicht nur angestammte Fachkräfte in die neuen Bundesländer, sondern setzt auch konsequent auf die Aus- und Weiterbildung der neuen Kollegen – vor Ort, aber auch durch „Austauschprogramme“ zu anderen Standorten.

Eine neue Form

Der Erfolg, auch über Rostock hinaus, zeigt, dass der von Karl Groth eingeschlagene Weg der richtige ist. Im Jahr 1992 bringt er sämtliche Unternehmensbeteiligungen in die Karl Groth – Bau-und Beteiligungs GmbH & Co KG (die heutige Groth & Co. Bau & Beteiligungs GmbH & Co KG) ein, die nun als Familien-Holding das Wachstum und die Zukunftssicherung nachhaltig sichert.


 

Es ist ein Weg, um die immer weiter ausgefächerten Aktivitäten von GROTH unter einem Dach zu bündeln – auch jene, die in dieser Zeit noch hinzustoßen: 1993 übernimmt GROTH die Firma Paul Binder in Berlin, 1994 erfolgt die Übernahme der 1990 in Neustrelitz gegründeten TS-Bau, die später zur eigenen Groth & Co. Bauunternehmung GmbH wird.


 

Die Beteiligung der Geschäftsführer als Gesellschafter, ist ein Weg, um die kreativen und engagierten Köpfe, die den Innovations- und Aufbruchsgeist bei Groth prägen, anzuerkennen und enger an die Unternehmen zu binden – ohne die Unabhängigkeit einzuschränken, die sie in ihren jeweiligen Unternehmungen hatten.

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Gerd Timm, Dr. Heinz Dressel, Hermann Groth, Karl Groth, Wolfgang Renner, Hans-Jochen Hudoffsky, Dr. Carl Thümecke (v.l.n.r.) gehören dem Führungskreis der Unternehmensgruppe an

Die dritte Generation geht in die Verantwortung

Mit Mareike Groth, der Tochter von Irma und Karl Groth, geht die dritte Generation in die unternehmerische Verantwortung der Groth-Gruppe. Im Jahr 1993 wird sie als Gesellschafterin am Unternehmen beteiligt. Ab 1995 ist sie Geschäftsführerin innerhalb der Unternehmensgruppe und ab dem Jahr 2000 dann gemeinsam mit ihrem Vater geschäftsführende Gesellschafterin der Karl-Groth-Bau und Beteiligungs GmbH & Co. KG. Seit Kindertagen mit dem Familienunternehmen vertraut und als in der Bauwirtschaft ausgebildete Kauffrau und Betriebswirtin, bringt sie die entsprechenden Voraussetzungen hierfür mit. Es ist ein wichtiges Zeichen für die Mitarbeiter.


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Die Gesellschafter, 2000: vorne Dipl.-Ing. Karl Groth, Betriebswirtin Mareike Groth-Becker, Dr.-Ing. Heinz Dressel, hinten Dipl.-Ing. Hermann Groth, Dipl.-Ing. Hans-Jochen Hudoffsky, Dr.-Ing. Carl Thümecke.

Die dritte Generation geht in die Verantwortung

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Leider verstirbt am 19. November 2002 verstirbt der Hauptgesellschafter Karl Groth, Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse. Der Tod ist nicht nur für seine Familie und sein Unternehmen ein großer Verlust, sondern auch für zahlreiche Wegbegleiter in Schleswig-Holstein und weit darüber hinaus.


Familie, Gesellschafter, Geschäftsführer und Mitarbeitende der Unternehmensgruppe werden sein Lebenswerk in seinem Sinne bewahren. Nun werden die Interessen der Familien-Holding der Karl Groth Bau- und Beteiligungs GmbH & Co.KG in dritter Generation durch Mareike Groth-Becker gewahrt.